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Dezember 11, 2010

„Gestern ist mir etwas Seltsames passiert.“
„Was denn?“
„Ich war mit Freunden unterwegs und habe versehentlich bei mir zu Hause angerufen.“
„Hmm, was soll daran seltsam sein?“
„Naja… ich hab abgehoben.“

Sonntäglicher Suizid

September 26, 2010

Aus Langeweile griff der Herr,
zum pulverschwarzen Schießgewehr,
den Mund über die Mündung,
Adieu zum Hund –
und Zündung.

Dachs und Lachs

Oktober 13, 2009

Dachs und Lachs ham‘ nichts gemein,
außer diesem schwachen Reim.

Lumpenreime

Oktober 13, 2009

Der Politiker und der Pudel,
sind im Grunde beide recht,
den einen juckt die Macht,
den andren das Gemächt.

Auf dieser, unsrer eignen Welt,
gibt’s wahrlich viel, das nicht gefällt.
Und das schwerste Los von allen,
zogen die norwegischen Nachtigallen.

Rückt der Winter mal heran,
schmettern sie von hoher Tann‘,
mit stolz geplustertem Gefieder,
die allertollsten Abendlieder.

Doch müssen sie sich in Sommertagen,
mit dem Spott der andren Vögel plagen.
Und wenn die Nächte gänzlich fehlen,
sich als „igallen“ durch das Leben quälen.

Der Igel und das Stachelschwein,
die hatten selten Freude,
der eine fühlte sich zu klein,
das andre`störte sich am „Schwein“,
so ging das stets
– bis heute!

Als einer auf den andern traf,
ein jeder grüßte freilich brav
und dachte im Vorüberschreiten,
voller Mitleid, tief betroffen:
„Der Arme muss viel eher leiden,
zum Glück hat’s mich nicht so getroffen!“

Der Jüngste Tag

Februar 1, 2009

Vom Himmel hoch,
da komm‘ ich her,
ich komm zu spät,
– es gab Verkehr.

Doch!

Was muss ich sehn?
Wer hats gerichtet?
Hat der Mensch
sich selbst vernichtet?

Eines muss man diesen Menschen gönnen,
ein bessres‘ Urteil,
hätt‘ ich nicht finden können.

Te dua per jet

Januar 6, 2009

Täglich fallen wahrlich viele,
kitzeln Menschen und das Tier,
eine dieser großen Flocken,
fange ich und schenk sie dir.

Abgeschliffen

Dezember 14, 2008

Sie jagen dich,
tragen dich,
plagen dich,
fragen nicht.

Sie schieben dich,
biegen dich,
kriegen dich,
lieben nicht.

Machen grau aus allem bunt
und die Ecke schließlich rund.

Wortmeldung

November 23, 2008

Hallo lieber Blogleser,

zugegeben, in letzter Zeit wurde dieses Blog eher spärlich aktualisiert. Hauptsächlich liegt das daran, dass ich mich mal wieder in mehrere Projekte gleichzeitig gestürzt habe und froh wäre, wenn ich dieses Mal wenigstens eines davon beenden kann. Bei meinem vielversprechensten Projekt handelt es sich um eine Art Kinderbuch. Eine Art Kinderbuch, weil es in seiner Form wohl eher für Erwachsene und in seinem Inhalt eher für Kinder geeignet zu sein scheint. Dabei soll die gesamte Geschichte in Versform erzählt und von Illustrationen unterstützt werden. Hier die Eingangspassage:

Kinder, darf man wahrlich klagen,
sind zumeist die reinsten Plagen.
Jungen, aber darf man glauben,
sind die größten der Rabauken.

Nun ich will euch jetzt berichten,
von all den schaurigen Geschichten,
voll von Wundern und Gefahren,
die der kleine Max erfahren.

Zuvor noch muss man freilich wissen,
nagts Max nur selten am Gewissen.
Drunter leiden immer wieder
musste seine Schwester Frida.

Rüde greift er nach dem Zopfe,
und zieht der Schwester an dem Schopfe.
Bis durch Tränen und Geschrei
die arme Mutter eilt herbei.
Dann muss der fiese Max aufs Zimmer
und nun ist s‘ an ihm
– mit dem Gewimmer.

Damit aber ist s‘ vorbei,
mit Streichen und der Schererei,
den Brei gibt’s heut‘ nur auf Tablett,
denn kränklich liegt der Max im Bett.

Zum Streiten ist er viel zu schwach,
seit Stunden nun schon liegt er flach,
Müd‘ und ausgestreckt darnieder,
der Doktor spricht von hohem Fieber.

Streicht dann über Maxens Haar,
„Kommen wir zum Honorar!“
und die Mutter nickt voll Kummer,
Max entweicht in leichten Schlummer.

Als er wieder aufgewacht,
ist es längst schon finstre Nacht.
Und – das scheint ihm vielfach schlimmer,
er ist allein im dunklen Zimmer.

Draußen hört man Winde tollen,
Blitze Zucken, Donner grollen.

Fortsetzung folgt.